Am Stadtplatz in Groß Gerungs befindet sich ein äußerst merkwürdiges Gebilde. Es sieht aus wie ein schwarzer, glatter Stein, welcher an einer Seite präzise abgeschliffen bzw. aufgeschnitten wurde. Sehr seltsam ist der Anblick der abgeschliffenen Seite, denn dort macht es den Anschein, als würde man direkt in ein Aliennest mit vielen Eiern blicken. Viele Sagen ranken sich um dieses merkwürdige Relikt.

Beim Pflügen stießen die Bauern auf solche Steine und nannten sie „Eiersteine“.
Mitte der 1920er Jahre wurden Proben des Reliktes nach Wien ins Naturhistorische Museum geschickt. Untersucht wurde sie erst in den 1960er Jahren.
Der Geologe Otto Thiele untersuchte das Gestein und identifizierte es als Cordierit-Kugeldiorit. Es handelt sich um ein vielfärbiges Mineral, aus dem auch Edelsteine geschliffen werden, und ist sehr selten. Ähnliche Funde machte man auch in Skandinavien.
Die Entdeckung hatte einen Raubbau zur Folge. Die Stadtgemeinde 1973 sicherte sich daraufhin die alleinigen Gewinnungs- und Verwendungsrechte. Die Funde überließ man wissenschaftlichen Sammlungen und Bildungsinstituten.
Einen Stein behielt man jedoch, dieser steht am Stadtplatz in Groß Gerungs.
Quelle: 111 Orte im Waldviertel, die man gesehen haben muss
Johanna und Erwin Uhrmann, Emons Verlag