Was uns bewegt:
ZUFRIEDENHEIT, DANKBARKEIT und die LIEBE zur Natur
Nach diesem Motto führt Familie Marksteiner ihren Biobauernhof.
Schon seit 1986 wird der Betrieb organisch-biologisch bewirtschaftet.
Im Jahre 2014 übernahm Georg Marksteiner den Biohof von seinen Eltern Anna und Ernst.

Am Hof von Georg und seiner Frau Julia spielt sich Bio nicht nur am Feld und im Stall ab, sondern spiegelt sich auch im Wesen und in der Einstellung der Menschen am Hof wider. Sie betrachten den Hof als eine Art Organismus, in dem viele Zahnräder ineinandergreifen und auch der kleinste Baustein für das große Ganze eine wesentliche Rolle spielt.
Der Hof in Bernschlag bei Allentsteig ist ein Ort der Begegnung. Der Bio-Bauernhof ist nicht nur landwirtschaftlicher Produzent, sondern auch ein aktiver Teil der lokalen Gesellschaft.
Seit der Umstellung auf Bio im Jahr 1986 ist der Hof Mitglied beim Bio-Verband „Bio Austria“. Die Verbundenheit der Familie zur Natur und die Liebe zu den Tieren führte dazu, dass sie nach einem Jahr „Umstellzeit“ seit April 2018 offiziell ihren Betrieb biologisch-dynamisch führen.
Aus persönlichem Interesse heraus habe ich noch Informationen zum Begriff „Biologisch-dynamische Landwirtschaft“ nachgelesen:
„Man versteht darunter eine spezielle Form der ökologischen Landwirtschaft und ihre Lebensmittelproduktion. Sie wurde in den 1920er Jahren entwickelt und stellt das Tierwohl und die geschlossenen Nährstoffkreisläufe in den Vordergrund.“
Die Produkte der biologisch-dynamischen Landwirtschaft werden heute mit dem „Demeter“ Siegel gekennzeichnet, so auch die Erzeugnisse der Familie Marksteiner.
Wer sich jetzt fragt, was der Unterschied zu herkömmlichen Bio-Lebensmitteln ist, bekam ich von der Familie folgende Antwort: Für verarbeitete biologisch-dynamische Lebensmittel gelten noch höhere Anforderungen. Diese sind zum Beispiel, dass die Milch nicht homogenisiert werden darf und die Rinder ihre Hörner behalten dürfen. Das sogenannte „Enthornen“ der jungen Kälber ist in den meisten Bio-Betrieben Standard. Ein zentraler Punkt ist die Anwendung von Präparaten, die nach einer ganz bestimmten Vorgehensweise hergestellt werden. So werden unter anderem die Präparate „Hornmist“ und „Hornkiesel“ jährlich auf alle Felder ausgebracht, um das Bodenleben und die Pflanzen zu stärken und das harmonische Gleichgewicht in der Natur zu fördern.
„In biologisch-dynamischen Lebensmitteln sind außerdem auch weniger Zusatzstoffe (z.B. Zitronensäure, Askorbinsäure usw.) zugelassen. Des Weiteren dürfen Demeter-Produkte nur mit echten Extrakten aromatisiert werden, in herkömmlichen Bio-Lebensmitteln sind hingegen alle „natürlichen Aromen“, so auch aus Bakterien und Pilzen, erlaubt.“
Wissenswertes zur Erzeugung der BIO-HEUMILCH der Familie Marksteiner habe ich weiter unten in einem eigenen Absatz angeführt.
Rinderhaltung:
Die Familie Marksteiner möchte ihren 28 Milchkühen (Fleckvieh) und ihrer eigenen Nachzucht von ca. 20 Kalbinnen eine möglichst artgerechte Haltungs- und Fütterungsform ermöglichen. Deswegen verzichten sie bereits seit 2007 auf die Fütterung von Silage. Seit 2014 wurde kein einziges Kalb mehr enthornt. Zur Heilung von Rinderkrankheiten sowie deren Prävention werden vorrangig Methoden aus der Homöopathie eingesetzt.

Heumilcherzeugung:
Der Begriff „Heumilch“ ist heutzutage in aller Munde. Im Fernsehen wird auch damit geworben.
Doch was versteht man genau darunter und wie wird Heumilch gewonnen?
Allgemein bedeutet Heumilch, dass bei der Fütterung gänzlich auf Silage verzichtet wird. Silage wird durch „Vergären“ von Heu unter Luftabschluss gewonnen. Man geht davon aus, dass eine Fütterung beschränkt auf Weide, Grünfutter und Heu eher dem natürlichen Futter der Kühe entspricht.

Bei der Familie Marksteiner wird durch Grünfutter und Weidehaltung im Sommer und Heufütterung im Winter eine natürliche und artgerechte Fütterung garantiert. Durch den Bau einer Heutrocknungsanlage im Jahr 2013 stellt die Familie Marksteiner hochqualitatives und schmackhaftes Heu für ihre Rinder her (insgesamt 28 Milchkühe und ca. 48 Stk. Rinder).
Bei der Milchverarbeitung verzichten sie komplett auf das Homogenisieren der Milch, denn dadurch wird die Fettstruktur der Milch zerstört, was ein Aufrahmen der Milch – das heißt, dass der Rahm nach einiger Zeit obenauf schwimmt – verhindert. Die Milch der Familie Marksteiner darf ihre natürliche Fettstruktur behalten – ein Aufrahmen ist daher ganz normal.
Die Milch ist sowohl pasteurisiert als auch als Rohmilch erhältlich.
Feldbewirtschaftung:
So verhält es sich mit der Bewirtschaftung der Felder: Die Familie Marksteiner schont den Boden durch seichtes Wenden und tiefes Lockern sowie mit möglichst ganzjähriger Bodenbedeckung. Eine vielfältige Fruchtfolge sowie Düngen mit Mistkompost und Gründecken fördern den Humusaufbau und auch die Bodengesundheit. Die Flächen des eigenen Betriebes werden genutzt, um die Tiere mit Futter und Stroh zu versorgen, was wiederum in Form von Mist, Jauche und Kompost für die Felder und Wiesen zurückgegeben werden kann – all das sind Schlüsselkomponenten einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Durch diese Art der Bewirtschaftung wird das Bodenleben geschont bzw. möglichst gefördert, denn: In einer Hand voll Erde sind so viele Lebewesen, wie es Menschen auf der Erde gibt. Jedes davon trägt seinen Teil zur Bodengesundheit bei, was die Basis für ein gesundes Pflanzenwachstum ist.
Hofladen:
Die biodynamische Landwirtschaft ermöglicht es, hochwertige Produkte und Lebensmittel zu erzeugen. Und das schmeckt man auch. Bei Familie Marksteiner kann eine Vielzahl an Produkten erworben werden, z.B.:
- Rohmilch
- Milch pasteurisiert
- Naturjoghurt
- Fruchtjoghurt
- Topfen
- Käsebällchen
- Käsewürfel
- Eier
- Dinkelreis
- Dinkel und Dinkelmehl (fein & grob)
- Roggen und Roggenmehl (fein & grob)
- Weizen und Weizenmehl (fein & grob)
- Einkorn und Einkornmehl
- Kartoffeln
- Leinsamen
- Waldviertler Graumohn
- Dinkelbrot
- Mohnstrudel
- Mohnzelten
- Nervenkeks


Interviewfragen:
Was gefällt euch besonders an eurer Arbeit?
Selbst Lebensmittel in hoher Qualität herstellen zu können – wir arbeiten sozusagen mit dem „Ursprünglichen“. Wir können sagen: Die Milch und Milchprodukte, Getreideprodukte, Kartoffeln, Eier, ... sind alle durch unser tägliches Tun entstanden! Es freut uns, wenn unsere Kunden diese Arbeit wertschätzen und gerne unsere Produkte kaufen.
Wie sieht bei euch ein typischer Tagesablauf aus?
Die Stallarbeit ist ein täglicher Fixpunkt: Füttern, Ausmisten, Melken in der Früh und am Abend. Auch in der Milchverarbeitung geschieht jeden Tag etwas: Milch abfüllen, Joghurt machen, Topfen machen, ...
Weitere Arbeiten, wie Heuernte, verschiedene Arbeiten am Feld, hängt natürlich stark von der Jahreszeit ab. Allgemein kann man sagen, wir haben alle jeden Tag viel zu tun – langweilig wird es bei uns nicht.
Was ist die anstrengendste Tätigkeit?
Da die Tage manchmal zu kurz werden, müssen dringende Arbeiten auch manchmal in die Nacht verlegt werden. Das kann dann schon sehr anstrengend werden.
Was ist eure Lieblingstätigkeit?
Alles was zur Heuernte dazugehört macht Georg gerne, wie z.B. Mähen. Vor allem wenn günstiges Wetter herrscht und es nicht allzu stressig ist.
Wie sehen eure Ziele für die Zukunft aus?
Betrieblich wollen wir uns nicht mehr allzu sehr vergrößern, sondern eher weitere Schritte setzen, um unsere Produkte von der Masse abheben zu können. So wollen wir uns in Zukunft intensiver mit der kuhgebundenen Kälberaufzucht beschäftigen, bei der das Kalb nach der Geburt bei der Kuh bleiben darf. Uns gefällt dieser Ansatz sehr! Das bedeutet aber auch wiederum einen Investitionsbedarf im Stall und diverse Mehrkosten – dass diese Vorgehensweise auch wirtschaftlich sein kann, hängt natürlich wiederum vom Kunden ab.
Da wir in den letzten Jahren einige betriebliche Investitionen getätigt haben, ist nun ein privates Wohnhaus für uns und unsere Kinder vorgesehen, sowie ein eigener Wohnbereich für PraktikantInnen.
Unseren Kindern möchten wir einen möglichst positiven Zugang zur Natur und der landwirtschaftlichen Arbeit mit Tieren und Pflanzen geben. Alles andere wird sich weisen, wir blicken positiv in die Zukunft.

Der Bio-Bauernhof der Familie Marksteiner: Eine für mich anregende und inspirierende Begegnung, bei der ich viel für meine eigene Lebenseinstellung mitgenommen habe.
In diesem Sinne – schaut einmal vorbei!

Quellen:
http://biohofladen-marksteiner.at/produkte/
https://www.natureandmore.com/de/all-about-organic/was-heisst-biologisch-dynamisch
I Kooperation, Werbung I