Der Wackelstein in Amaliendorf

 

Das Waldviertel ist bekannt für seine bizarren Steinformationen, welche der Region einen mystischen Charakter verleihen.

 

Manchen Steingebilden werden sogar Kräfte zugesprochen, weswegen es im Waldviertel auch viele Naturkraftplätze sind. 


Um manche Steine ranken sich wiederum unheimliche Sagen und Geschichten – kein Wunder, denn bei so manchen Granitblöcken kann man sich schon mal die Frage stellen, ob sie tatsächlich durch die Kräfte der Natur entstanden sind oder ob jemand anders beim Erschaffen dieser Gebilde Hand angelegt hat.

 

In vielen Sagen soll der Teufel seine Hände im Spiel gehabt haben.

 

Wenn ihr doch lieber den Fakten der Geologie glaubt, dann habe ich hier noch einige interessante Infos für euch. Geologisch gesehen ist das Waldviertel ein Ausläufer der „Böhmischen Masse“.

 

Man nennt es auch abgetragene Rumpflandschaft. Vor rund 300 bis 400 Millionen Jahren gab es im Waldviertel Gipfel, welche bis zu 8 000 Meter in die Höhe ragten. Im Vergleich dazu: der Mount Everest liegt 8 848 Metern über dem Meeresspiegel. Da hätten die „Waldviertler Berge“ sehr gut mithalten können. Dieses Gebirge nennt man Variszisches Gebirge.

 

Im Laufe der Zeit wurde dieses Gebirge abgetragen. Im Laufe der Jahrmillionen entstanden durch Wollsackverwitterung die typischen Granitverwitterungsformen, z.B. Wackelsteine, Schalensteine, Pilzsteine oder Felsburgen.

 

Unter Wollsackverwitterung versteht man den Zerfall des Gesteins in wollsackartige, abgerundete Blöcke. Granit ist dabei sehr häufig betroffen.

 

Doch nun zum Wackelstein in Amaliendorf: Diese höchst interessante Steinformation befindet sich im „Schremser Wald“. Hier möchte ich auch gleich anmerken, dass dieser Stein nicht der einzige Wackelstein im Waldviertel ist. So gibt es auch einen weiteren in der Blockheide.

 

 

In Amaliendorf gibt es sogar eine Straße, die nach diesem besonderen Stein benannt wurde: und zwar die Wackelsteinstraße. Folgt ihr dieser Straße, kommt ihr direkt zu einem Parkplatz. Dort findet ihr einige Infotafeln mit Wanderrouten.

 

Ich kann euch nur empfehlen, dort ein bisschen die Wege zu erkunden und die schöne Waldlandschaft zu genießen, sei es zu Fuß oder mit dem Mountainbike / Rad.

 

Der Wackelstein befindet sich nur wenige Gehminuten vom Parkplatz entfernt. Falls ihr dem Stein nur einen kurzen Besuch abstatten möchtet, eignet sich dieser Ausgangspunkt optimal. 

Der Stein ist 3,5 m hoch, 5 m lang und wiegt satte 105 Tonnen. Durch leichte Bewegungen (an der richtigen Stelle) könnt ihr ihn leicht in Bewegung bringen. Wenn ihr das jetzt nicht glauben könnt, dann überzeugt euch selbst – oder schaut euch ein Youtube-Video dazu an und probiert es danach selbst aus. Postet dann auf euren Social Media Kanälen, wie stark ihr seid.

 

Übrigens, der Stein wurde 1927 zum Naturdenkmal erklärt.

 

In diesem Sinne: Schaut mal vorbei beim Wackelstein in Amaliendorf.


Quellen:

Infotafel am Parkplatz beim Wackelstein

https://www.amaliendorf.at/Wackelstein

https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/wollsackverwitterung/18379